Vorwort

Es gibt viele Arten und Weisen, Cannabis anzubauen.
Als jemand, der seine Pflanzen möglichst natürlich mag, war ich sofort interessiert, als ich das erste Mal von Living Soil gehört habe.
Was bedeutet „Living Soil“?

Living Soil ist ein nährstoffreicher, biologisch aktiver Boden, in dem Mikroorganismen und Bodenlebewesen die Nährstoffe auf natürliche Weise für die Pflanze verfügbar machen.
Ziel ist es, ein stabiles, regeneratives Bodensystem aufzubauen, das ohne externe Düngemittel auskommt – und dabei die Gesundheit sowie das Terpen- und Cannabinoidprofil der Pflanze fördert.

Ich habe längere Zeit damit experimentiert, meine Erde nach dem Grow wiederzuverwenden – also zu „recyceln“.
Konkret bedeutet das: Ich habe die alte Erde in eine große Plastikwanne gepackt, Regenwürmer und Mikroorganismen dazugegeben und das Ganze eine Weile ruhen lassen, um den Boden zu regenerieren.

Das hat überraschend gut funktioniert – ich konnte mehrere Grows durchziehen, ohne aktiv nachzudüngen.

Dieser Erfolg hat in mir den Wunsch geweckt, ein eigenes Living-Soil-Beet anzulegen.
Allerdings hat mich die Vorstellung, einen halben Kubikmeter Erde in mein Zelt zu kippen, doch etwas abgeschreckt. Also hab ich erstmal ausführlich recherchiert.

An dieser Stelle möchte ich besonders den YouTube-Kanal „Pflanzendietanzen“ empfehlen – seine Videos sind super informativ, und ich habe auch seine Tabelle zur Berechnung meiner Zusätze verwendet.

Zusätzlich habe ich die Buchreihe „Teaming with…“ gelesen, zum Beispiel Teaming with Bacteria. Ich habe sie auf Englisch gelesen, aber ich glaube, es gibt sie inzwischen auch auf Deutsch. Die Bücher erklären sehr anschaulich, wie das Nährstoffnetzwerk im Boden funktioniert – jeder Band beleuchtet einen anderen Aspekt, etwa Bakterien, Pilze oder Bodenfauna.

Der Gedanke, ein System aufzubauen, das wie in der Natur funktioniert – ganz ohne künstliche Dünger – hat mich dann so sehr begeistert, dass ich es letztlich doch umgesetzt habe.